Mobilität der Zukunft
Zum Autokauf gibt es mittlerweile mehrere Alternativen. Eine Finanzierungsform erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit und ist anderweitig bereits Standard.
Düsseldorf/München - In mehreren Bereichen des Lebens sind Abonnements bereits Routine: Sei es bei Zeitschriften, Streamingdiensten für Sport, Filme und Serien, Musikangeboten oder auch der Nutzung eines Smartphones.
Zunehmend wird ein Abo auch als Alternative zum Autokauf beliebter und als geeignetes Mittel angesehen. Denn Untersuchungen weisen darauf hin, dass sich beim Thema Mobilität langsam aber sicher die Gewohnheiten ändern, die Folge ist eine Abkehr vom Eigentum.
Laut der Unternehmensberatung Kearney gewinnen Auto-Abos als flexible und nachhaltige Alternative an Beliebtheit - das gilt für Elektroautos noch mehr als für Modelle mit Verbrennermotor. Das Ende der E-Auto-Prämie und die Unsicherheit bezüglich der Batterierestwerte machen Auto-Abos für Verbraucher attraktiver, lautet eine Erkenntnis der Studie. „Unserer Meinung nach ist dies ein Markt, der in den nächsten Jahren wirklich durchstarten wird“, schildert in diesem Zusammenhang der Mobilitätsexperte Arne Junker. So planen nicht weniger als 38 Prozent der befragten Nutzer, beim nächsten Fahrzeug auf ein vollelektrisches Modell umzusteigen.
Auto-Abos bieten bei den Alternativen zum Autokauf eine Zwischenlösung zwischen Miete und Leasing, mit flexiblen Laufzeiten von einem bis zwölf Monaten. Eine Umfrage zeigt, dass etwa 26 Prozent der Autofahrer planen, künftig ein Auto-Abo zu nutzen – das bedeutet einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den acht Prozent, die schon im Jahr 2023 auf diese Nutzung setzten.
Insbesondere bei Personen, die heute noch gar kein Auto besitzen, ist die Offenheit für ein solches Abomodell scheinbar ausgeprägt: 37 Prozent würden den Angaben zufolge künftig ein Abo bevorzugen.
Dabei lassen sich die Nutzer eines Auto-Abos offenbar in zwei größere Gruppen unterteilen: Markenunabhängige, die Wert auf Flexibilität und Preis-Leistung legen, sowie markentreue Kunden, die kürzere Vertragslaufzeiten und geringere Kosten im Vergleich zu einem Leasing schätzen. Kearney hebt einen weiteren Aspekt der gewachsenen Nachfrage hervor, der interessanterweise von vielen Abo-Anbietern beworben wird - es geht um den flexiblen Wechsel eines Automodells.
So sei es ein häufiges Missverständnis, dass Abonnenten hauptsächlich die Automarke wechseln möchten; denn tatsächlich bleiben viele ihrer bevorzugten Marke treu und sind nicht interessiert daran, öfter das Auto zu wechseln.
Julian Wolter, CEO des Abo-Anbieters FAAREN, erklärte kürzlich in einem Interview, dass neben dem Fokus auf E-Mobilität das Auto-Abo-Interesse auch im gewerblichen Bereich stetig zunimmt: „Wir sehen fortwährend einen starken Anteil an E-Fahrzeugen, da diese Form der Finanzierung ideal ist, um sich der neuen Technologie zu nähern.“ Dessen Erkenntnisse stammen vom aktuellen „Auto Abo Report“, den das Unternehmen jährlich veröffentlicht.
Demnach sei auch für gewerbliche Fahrzeuge diese Form der Autofinanzierung mittlerweile attraktiv, um „bei rasanten Technologiesprüngen flexibel zu bleiben“, führt Wolter gegenüber der Plattform AUTOHAUS aus. Ihm zufolge geht mittlerweile bereits ein Viertel der Buchungen auf das Konto von Firmen.
Hierzulande ist der Markt für Auto-Abonnements vielfältig, beim Vertrieb gibt es hauptsächlich fünf Säulen: traditionelle Autohersteller, Autohändler, Leasinganbieter, Autovermietungen sowie Startups im Bereich Auto-Abonnement. (PF)
2024-08-12T18:07:38Z dg43tfdfdgfd