LIEFERPROBLEME UND KUNDENFRUST: BEI VW ZEICHNEN SICH ÄNDERUNGEN AB

Spürbare Entspannung

Lieferprobleme und Kundenfrust: Bei VW zeichnen sich Änderungen ab

Bisher mussten Autokäufer lange auf ihr neues ID-Modell warten. Doch das ist nun vorbei. Die VW-Vertriebsvorständin verspricht eine Auslieferung innerhalb weniger Monate.

Wolfsburg – Die Autoindustrie ist eine der Schlüsselbranchen in Deutschland. Doch in den vergangenen Jahren stand sie vor vielen Herausforderungen. Die Corona-Krise beeinträchtigte weltweit die Industrieproduktion und brachte die Lieferketten durcheinander, sodass Chips zu einer Mangelware wurden. Auch der im Februar 2022 von Russland begonnene Ukraine-Krieg machte den Autoherstellern zu schaffen.

VW will E-Autos schneller ausliefern: ID-Besteller sollen ihr Fahrzeug in drei Monaten haben

Eine Folge war, dass die Autofabriken die Produktion herunterfahren mussten. Die Autobauer konzentrierten sich auf den Bau teurer Modelle, die hohe Margen versprachen. Doch die Situation führte bei vielen Autokäufern zu Frust, sie mussten lange Wartezeiten in Kauf nehmen, bevor sie in ihren neuen Schlitten einsteigen konnten.

Doch bei VW scheint nun Besserung in Sicht zu sein. In einem im Newsportal Autohaus veröffentlichten Interview verspricht die Volkswagen-Vertriebsvorständin Imelda Labbé, die Modelle der vollelektrischen ID-Familie in der Regel innerhalb von drei Monaten nach Bestellung an die Kunden auszuliefern. Auch bei den Verbrennern entspanne sich die Situation allmählich.

VW will E-Autos schneller ausliefern: 660.000 Fahrzeuge konnte nicht gebaut werden

Für den Kundenärger in der Vergangenheit zeigt Labbé großes Verständnis. „Stellen Sie sich vor, Sie entscheiden sich für den Kauf eines Neuwagens, fiebern der Auslieferung entgegen - und müssen dann monatelang auf ihr neues Auto warten.“ Das sei extrem unbefriedigend, auch für VW. „Unsere Marke hatte zu Jahresbeginn allein in Europa einen Auftragsbestand von rund 660.000 Fahrzeugen, der sich aufgrund des ausgelösten Teilemangels kontinuierlich aufgebaut hatte“, verdeutlichte Labbé noch einmal. „Wir konnten die bestellten Fahrzeuge schlicht und ergreifend nicht bauen.“

Doch inzwischen sehe man Licht am Ende des Tunnels. Man bekomme aus der Produktion die Meldung, dass die deutschen Volkswagen-Werke aktuell deutlich besser ausgelastet seien als im vergangenen Jahr.

VW will E-Autos schneller ausliefern: Kurzarbeit in Wolfsburg ist vorbei

Im Stammwerk in Wolfsburg seien im vergangenen Jahr mit rund 400.000 Fahrzeugen nur rund die Hälfte der möglichen Kapazität produziert worden. „Da war Kurzarbeit nahezu Normalfall im Werk. Das ist jetzt vorbei“, so Labbé weiter. Man müsse seit diesem Monat sogar Sonderschichten einlegen, um die Produktionsziele zu erreichen.

Für zukünftige Ausnahmesituationen sieht Labbé VW gewappnet. „Aus den jüngsten Krisen haben wir eine Menge gelernt, gestalten unsere Strukturen in der Produktion auch flexibler.“ Man passe die Produktion ganz nach dem Wunsch der Kunden an und könne so künftig schneller reagieren und ausliefern.

2023-06-05T08:41:38Z dg43tfdfdgfd