Anfang Juni 2023 tauchten in Asien Patentzeichnungen auf, die dem Hersteller Kymco aus Taiwan zugeordnet werden. Offenbar geht es dabei um ein Heck-Radar für Totwinkel-Warnsystem und Spurhalte-Assistent.
Von Pkw wurden Radar-Systeme an Front und Heck bereits auf Motorräder von einigen Herstellern übertragen: KTM, Ducati, BMW, Kawasaki und Yamaha. Weitere werden demnächst folgen. Als nächster Schritt steht das Durchreichen dieser neuesten Sicherheitstechnologie "hinunter" zu den Rollern bevor. Piaggio hat ein Abstandsradar und Totwinkel-Warnsystem in den MP3-Modellen im Einsatz, Kymco zieht mit einer Patentanmeldung für einen Totwinkel-Assistenten nach.
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Kymco aus Taiwan ist einer der großen Hersteller von – vor allem – Rollern, die in Europa und in Deutschland angeboten werden. Das Scooter-Modell KRV 180 mit 17 PS starkem Einzylinder-Motor, Schlupfregelung, Funkschlüssel-System und motorradähnlichem Chassis gilt in Asien als innovatives Top-Gerät dieser Fahrzeugkategorie – ist jedoch bisher nicht in Europa erhältlich, wo es in dieser Hubraumklasse kaum Nachfrage gibt. Jedenfalls ist der Kymco KRV 180 auf den im Juni 2023 aufgetauchten Patentzeichnungen zu erkennen. Eigentlich eher nebensächlich, denn das, worum es hierbei geht, wäre auf alle anderen Modelle übertragbar.
,Sollte die nächste Version des Kymco KRV zeitnah vorgestellt werden, dann könnte der KRV jedoch der erste Zweirad-Roller mit Heck-Radar ab Werk werden. Denn genau das hat Kymco offenbar als Patent angemeldet. Aus verschiedenen Winkeln ist der Radarsensor abgebildet, zwischen Gepäckträger und Kennzeichenhalter des KRV. Mit Kunststoff verkleidet und somit unauffällig. Definitionssache: Den Dreirad-Roller MP3 von Piaggio gibt es bereits mit Heck-Radar.
,In erster Linie wird Heck-Radar eingesetzt, um den Fahrer oder die Fahrerin auf Fahrzeuge im toten Winkel hinzuweisen, die oft übersehen werden, was zu Unfällen führen kann. Etwa beim Spurwechsel, weshalb das Totwinkel-Warnsystem auch als Spurwechsel-Assistent bezeichnet wird. Wesentliche Bestandteile eines solchen Systems sind logischerweise Warnzeichen im Sichtbereich des Fahrers, üblicherweise als aufleuchtende Warnsymbole in den Rückspiegeln integriert.
,Bei BMW gab es das bereits für die C 650-Roller, ab 2015. Das hieß damals Side View Assist (SVA), funktionierte allerdings nicht mit Radar-Sensoren, sondern mit Ultraschall-Sensoren am Heck – und leider unzuverlässig, mit häufigen Fehlalarmen.
,Bemerkenswerterweise sind in den Patentzeichnungen von Kymco nicht nur Abbildungen des KRV 180 oder anderer Roller-Modelle zu sehen. Eine Abbildung zeigt das Heck-Radar-System an einem Motorrad mit Rahmenheck aus Stahlrohren und Gepäckträger, typisch für eine Reiseenduro. Auf einer anderen Abbildung sind zwei separate Radar-Sensoren unter einem Heckbürzel im Café-Racer-Stil montiert.
,Ob Kymco sich damit lediglich alle Optionen offen halten möchte, wie bei Patentanmeldungen allgemein üblich, oder ob tatsächlich derlei Modelle geplant sind, bleibt abzuwarten. Aus europäischer Perspektive prädestiniert für das neue Heck-Radar von Kymco wäre jedenfalls der moderne, hochwertig ausgestattete Maxi-Scooter AK 550 Premium.
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