DIESEL-HEIZUNG IM E-AUTO: WARUM MACHT MAN DAS?

Laut einer Studie des US-Autoclubs AAA fällt die Reichweite von Elektroautos bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt im Schnitt um 41 Prozent. Das liegt einerseits daran, dass Antriebsbatterien bei sehr niedrigen Temperaturen schlechter arbeiten und andererseits daran, dass die Innenraumheizung viel Energie frisst.

Bei Verbrennerfahrzeugen wird die Abwärme des Motors genutzt, um den Innenraum zu beheizen – bei E-Autos gibt es allerdings keine nennenswerte Abwärme. Gerade in älteren E-Fahrzeugen kann die Wärmeerzeugung dann merklich zulasten der Reichweite gehen. Der Autozulieferer Webasto bietet speziell für Elektro-Transporter eine nachrüstbare Luftheizung an, die mit Diesel betrieben wird und in kalten Monaten bis zu 35 Prozent Reichweite sparen soll.

Diesel-Heizung für E-Transporter: So funktioniert das Nachrüstset – und so viel kostet es

In einer Pressemeldung erklärt Webasto, dass bei Transportern je nach Einsatzbereich durch häufiges Türöffnen zusätzlich Wärme entweicht, beispielsweise bei Personentransporten oder Paketdiensten.  

Mit dem nachrüstbaren „Range Plus“-System des Herstellers soll die Bordheizung deutlich entlastet werden: Das System basiert auf einer dieselbetriebenen Luftheizung zuzüglich Tank. Webasto bietet fahrzeugspezifische Installationskits für die elektrischen Transporter von Citroën, Fiat, Ford, Mercedes, Opel, Peugeot, Toyota und VW. Der Einbau dauert dem Hersteller zufolge etwa zehn Stunden und kostet inklusive aller Teile rund 3.200 Euro. Der Tank fasst acht Liter Kraftstoff, was bei Volllast für eine Heizzeit von rund 40 Stunden ausreicht, je nach Wetter, Wohlfühltemperatur und Fahrzeugeinsatz auch länger. Laut der Pressemeldung können alle zertifizierten Webasto-Partnerwerkstätten die Nachrüstung durchführen.

Das Heizgerät kann je nach Fahrzeuganwendung im Frischluft- oder Umluftbetrieb eingebaut werden. Bei letzterer Variante saugt das Gerät Umluft aus dem Kofferraum im Fahrzeuginneren an, damit die vorgewärmte Luft energieeffizient genutzt wird und das Gerät früher in den Stand-by-Modus gehen kann. Die warme Luft wird dann im Fußraum verteilt. Den notwendigen Strom erhält das Heizgerät aus der im Fahrzeug vorhandenen 12-Volt-Starterbatterie, die regelmäßig von der Hochvoltbatterie nachgeladen wird. Für den Tankeinfüllstutzen erfolgt ein Seitenwanddurchbruch. Bei der Camper-Ausführung „Marco Polo” des Mercedes-Benz Vito wird der Durchbruch an der Stelle durchgeführt, an der der Trinkwasser- und der Landstromanschluss vorgesehen sind. So kommt der Tankdeckel der Schiebetür nicht in den Weg.

Die Dieselheizung ist recht sparsam im Betrieb – dennoch kann man wohl vortrefflich über den Sinn und Unsinn einer dieselbetriebenen Heizung im Elektroauto streiten. Das Nachrüstkit ist allerdings nicht die einzige Möglichkeit, mit der man im Winter die Reichweite optimieren kann, ohne zu frieren: EFAHRER.com zeigt Ihnen die wichtigsten Tricks, mit denen Kälte im Winter weniger auf die Reichweite schlägt.

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