ELEKTROAUTO-FLAUTE: DAS SIND HABECKS NEUE STEUERERLEICHTERUNGEN FüR E-AUTOS

Niedrige Verkaufszahlen, unzuverlässige Ladesäulen

Elektroauto-Flaute: Das sind Habecks neue Steuererleichterungen für E-Autos

Sinkende Verkaufszahlen bremsen die Transformation zur Elektromobilität. Wirtschaftsminister Habeck will nun mit neuen Steuererleichterungen den Kauf von E-Autos wieder ankurbeln.

Frankfurt – Angesichts der schwachen Verkaufszahlen in Deutschland hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) neue Steuervergünstigungen für Elektroautos angekündigt. „Aktuell bereiten wir weitere Steuererleichterungen für E-Autos im Rahmen der Wachstumsinitiative vor“, erklärte Habeck am Dienstag (3. September). Darüber soll das Kabinett bereits am Mittwoch diskutieren, heißt es aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums.

Habeck betonte: „Die Autoindustrie ist ein Eckpfeiler des Industriestandorts Deutschland und das soll auch so bleiben.“ Die großen Automobilhersteller und ihre Zulieferer seien gute Arbeitgeber für zigtausende Beschäftigte, Wohlstandsmotor in Regionen quer durch das Land und Innovationstreiber über Branchengrenzen hinweg.

Elektroautos: Habeck fordert langfristige Planungssicherheit für Autobauer

Habeck erklärte, die Transformationsanstrengungen für die Autoindustrie seien „aktuell enorm“. Die deutschen Autobauer müssten im weltweiten Wettbewerb mithalten. „Entscheidend als Standortfaktor ist da auch die langfristige Planungssicherheit“ - wie sie die EU-Vorgabe schaffe, wonach ab 2035 nur noch CO2-neutrale Fahrzeuge neu zugelassen werden dürfen.

„Wer wie Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU) die Rücknahme propagiert, verspielt Verlässlichkeit und zeigt, dass er wenig von Zukunftsfähigkeit versteht“, kritisierte Habeck. Ein Schlingerkurs sei Gift und führe schon jetzt zu massiver Verunsicherung bei Investitionen in die Wertschöpfungskette. „Wer sich freut, ist dann nur China, das seine technologische Entwicklung weiter ausbaut.“

Die Bundesregierung habe die E-Mobilität über viele Jahre massiv gefördert. „Wir werden die Transformation weiter mit Maßnahmen auf der Nachfrage- und auf der Angebotsseite unterstützen“, versprach Habeck.

Steuererleichterungen für E-Autos: Was die Ampel plant

Die Bundesregierung will einem Bericht zufolge die Beschaffung von Elektroautos als Dienstwagen nun mit hunderten Millionen Euro Steuervorteilen fördern. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf eine Kabinettsvorlage des Bundeswirtschaftsministeriums schreibt, sollen sich die Vergünstigungen für Unternehmen bis zum Jahr 2028 auf 650 Millionen Euro belaufen. Die Vorlage mit Formulierungshilfen soll demnach am Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden, die Maßnahmen seien jedoch schon seit Längerem geplant.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatten sich laut „Handelsblatt“ auf die Fördermaßnahmen im Rahmen des Wachstumspakets der Ampel-Koalition Anfang Juli geeinigt.

Konkret seien in dem Papier zwei Maßnahmen vorgesehen. Erstens sollen Unternehmen großzügigere Abschreibungsregeln nutzen können. Die neuen Regeln sollen im ersten Jahr bereits die Abschreibung von 40 Prozent des Fahrzeugwerts ermöglichen. Damit würden „deutliche steuerliche Anreize insbesondere für den Markthochlauf der Elektromobilität im betrieblichen Bereich gesetzt“, heißt es in dem Entwurf.

Zweitens soll der im Vergleich zu Verbrennern niedrigere Steuersatz für Elektro-Dienstwagen künftig auch für teurere Modelle gelten: Bisher liegt der Grenzwert bei einem Brutto-Listenpreis unter 70.000 Euro, er soll nun auf 95.000 Euro angehoben werden.

Schwaches Ladenetz bremst die Energiewende aus – Jeder zehnte Ladevorgang scheitert

Mit den E-Autos wollte die Bundesregierung einen Teil der Energiewende schaffen. Aber dazu gehört auch ein gut ausgebautes Ladesäulennetzwerk. Eine aktuelle Analyse von Softwareentwickler Elvah macht deutlich: Die Ladesäulen in Deutschland seien nicht gut genug ausgebaut. Jeder zehnte Ladevorgang soll wohl scheitern, berichtet Focus Online. Ganz oft würden die Ladesäulen nicht reagieren. Laut Dr. Till Gnann vom Fraunhofer-Institut ist das „ein echtes Armutszeugnis“.

Den Problemen nach zu urteilen, liegen diese häufig in der Software der Ladesäulen und nicht in den Fahrzeugen selbst. Laut dem Bericht hat EnBW beim Schnellladen einen Marktanteil von 31 Prozent und führt damit deutlich vor anderen Anbietern wie Aral Pulse und Ionity, die weit abgeschlagen sind.

Besonders in ländlichen Gebieten sehen sich Fahrer von Elektroautos mit der Herausforderung konfrontiert, nicht genügend Ladestationen vorzufinden. So teilen sich in Niedersachsen laut einer Berechnung des Verbands der Automobilindustrie etwa 19 E-Auto-Fahrer einen öffentlichen Ladepunkt, wie der NDR berichtet.

Mit Material von AFP.

2024-09-04T09:45:53Z dg43tfdfdgfd