OPEL: FLAUTE WIRD ELEKTROAUTOS NICHT AUFHALTEN

Ende des Jahres stoppte die Regierung die Förderung für Elektroautos, von dem Schock hat sich die Branche nicht erholt. Dennoch glaubt Opel-Chef Florian Huettl weiter an die Zukunft dieser Technik.

Die Verunsicherung am Markt für Elektroautos wird die Technologie aus Sicht von Opel-Chef Florian Huettl nicht auf Dauer ausbremsen. Dass die Bundesregierung die Förderung für Elektroautos Ende Dezember habe auslaufen lassen und es noch keine Nachfolgeregelung gebe, »kann den Weg in die Elektromobilität verlängern«, sagte Huettl in Eisenach. »Aber es wird ihn nicht aufhalten.« Auch Opel bemerke derzeit eine Kaufzurückhaltung, sagte er weiter.

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Opel will ab 2028 in Europa nur noch Elektroautos anbieten. Huettl sagte am Dienstag: »Wir halten ganz klar an unserem Plan fest, auch was die Geschwindigkeit betrifft. Wir können das nur zu einem gewissen Grad von der Politik abhängig machen.« Es sei aber sinnvoll, wenn Regierungen eine Hochlaufphase zeitlich begrenzt stimulieren. In Frankreich etwa werde ein Förderprogramm zum E-Auto-Leasing gut genutzt.

Huettl bekräftigte Opels Ziel, in den kommenden Jahren ein Elektroauto für 25.000 Euro anbieten zu wollen. Mit Blick auf den Preisunterschied zwischen Verbrennern und E-Autos sagte er: »Die nächste Generation an batterieelektrischen Plattformen wird uns erlauben, diese Preisparität zu erreichen.«

Zukunftsmodell für Eisenach

Opel stellte am Dienstag eine vollelektrische Version des SUV Grandland in seinem Werk in Eisenach vor. Die Fertigung eines Autos in Deutschland sei mit Kostenherausforderungen verbunden, sagte Huettl weiter. »Es ist natürlich leichter, in einem höhersegmentigen Auto wie dem Grandland die Kosten zu verkraften. Im Kleinwagensegment ist das aufgrund der Wettbewerbslage schon wesentlich schwieriger.« Die Produktion eines Kleinwagens wie dem Opel Corsa in Deutschland sei »heute nicht denkbar«.

Im Eisenacher Werk mit derzeit etwa 1100 Beschäftigten baute Opel bislang den SUV Grandland ausschließlich als Verbrenner und Plug-in-Hybrid. Verbrenner, Hybrid und E-Variante sollen künftig auf einer gemeinsamen Linie gefertigt werden.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Sorge um das Eisenacher Werk gegeben. Im vergangenen Jahr sicherte der Opel-Mutterkonzern Stellantis dann aber 130 Millionen Euro an Investitionen zu und gab eine Zusage für das vollelektrische Modell für Eisenach ab. Aus Sicht von Branchenvertretern ist damit die Zukunft des Werks für die kommenden zehn Jahre gesichert.

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